Mittwoch, 1. März 2017

Die Welt rüstet auf.


Die Spannungen zwischen Ost und West nehmen zu. NATO Truppen werden nach Litauen, Polen, Estland und Lettland verlegt, darunter auch deutsche Einheiten. Nicht erst seit dem Konflikt in der Ukraine scheinen die Beziehungen zwischen Russland und der NATO auf einem neuen Tiefstand zu sein. Schon der Bau des Raketenabwehrsystem in Polen und Rumänien verschärfte den Ton zwischen der NATO und Russland.  Auch in Syrien verfolgen die westlichen Länder und Russland abweichende Strategien. Während der Westen Assad gerne stürzen würde, unterstützt Russland den Präsidenten Syriens. In den vergangenen Tagen kündigte Trump an, das Militäretat der USA um 56 Milliarden USD zu erhöhen. Alleine diese Erhöhung des Militärbudgets der Amerikaner entspricht circa dem 1,2 Fachen des gesamten deutschen Militäretat des Jahres 2015. Der folgende Artikel beschreibt die Entwicklung der Militärausgaben und die weltweite Verbreitung von Militärbasen.


Die USA betreiben seit Jahrzehnten den größten Militärapparat der Welt. Im Jahr 2015 gaben sie mehr als 596 Milliarden USD für ihr Militär aus. Den Höhepunkt der Rüstungsausgaben erreichten die USA im Jahr 2011 mit über 711 Milliarden USD. Zum Vergleich: Der Militäretat der Bundesrepublik Deutschland betrug im Jahr 2015 circa 47 Milliarden USD. Die Militärausgaben der USA  betragen also etwa das 12,6-fache der BRD. Auch das Militärbudget Russlands wird von dem der USA um das 7-fache überboten.




Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas innerhalb der vergangenen Jahrzehnte stärkt auch deren Anspruch, zu einer geopolitischen Macht zu werden. So erhöhte das Reich der Mitte seine Ausgaben für das Militär von circa 43 Milliarden USD im Jahr 2010 auf mehr als 214 Milliarden USD im Jahr 2015. Dies entspricht einer Verfünffachung der Ausgaben. Auch Saudi Arabien, enger Verbündeter der westlichen Welt, erhöhte seinen Etat für das Militär während der vergangenen Jahrzehnte kontinuierlich und erreichte im Jahr 2015 Ausgaben in Höhe von ca. 85 Milliarden USD. Zum Vergleich: Der Iran, eine weitere lokale Macht im mittleren Osten, verfügt über ein Militärbudget von circa 10 Milliarden USD.




Betrachtet man die Geschwindigkeit mit der die untersuchten Länder ihre Ausgaben für das MIlitär erhöhten ergibt sich folgendes Bild. China steigerte seine Ausgaben um mehr als 650% seit 1992. Auch Saudi Arabien erhöhte seine Ausgaben im selben Zeitraum um ca. 250%, wohingegen die Bundesrepublik Deutschland ihre Ausgaben um 27% reduzierten.


           
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gelten die USA als die einzige verbliebene Supermacht. Doch China schickt sich an, eine immer bedeutendere Militärmacht zu werden. Auch Russland und Saudi Arabien rüsten weiter auf und die Europäer werden von der neu gewählten amerikanischen Regierung dazu gedrängt, ihren Verteidigungsetat gemäß ihrer Nato-Verpflichtungen aufzustocken.


Neben den Ausgaben für das Militär ist für eine geopolitische Machtstellung der Zugang zu weltweiten Militärbasen von entscheidender Bedeutung. So verfügen die USA im Jahr 2015 über ein weltweites Netz von 587 Militärbasen auf ausländischem Territorium (in Summe verfügen die USA über 4.855 Militärbasen). Davon befinden sich alleine 181 Stützpunkte in Deutschland, darunter auch Rammstein, das u.a. als Schaltzentrale für die Militäroperationen im mittleren Osten dient. In Japan unterhalten die USA 122 und in Südkorea 83 Militärbasen. Die Russischen Streitkräfte verfügen dagegen über 31 Stützpunkte auf ausländischem Territorium und China errichtet aktuell die erste Militärbasis auf ausländischem Territorium in Afrika.




Während Russland mit Ausnahme der Basen in Syrien, Vietnam und auf der Krim hauptsächlich Militärbasen in angrenzenden Staaten betreibt, erstrecken sich die Militärbasen der USA dagegen auf über 42 Länder.




Um die genannten Militärbudgets in Relation zu anderen staatlichen Ausgaben zu setzen, lohnt sich ein Blick auf die Ausgaben für humanitäre Hilfe. Die UNICEF benötigt ca 3,3 Milliarden USD, dies entspricht etwa 0,6% des Militärbudgets der USA des Jahres 2015, für die lebensrettende Hilfe von 48 Millionen Kindern in Krisengebieten in 2017.


cf & ddddamur


Hinweis: Die angegebenen Militärbudgets werden alle in USD auf dem Stand des Jahres 2014 angegeben. Wir haben uns für diese Vorgehensweise entschieden, da u.a. der Russische Rubel gegenüber dem USD im Jahr 2015 sehr stark an Wert verloren hat und somit die Analyse verzerren würde.


Quellen

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